Die vier Phasen der Gruppendynamik im Software Team

Die klassische Teamlogik nach Bruce Tuckman gilt auch für Tech-Teams. Obwohl wir hier sehr ausführlich über die einzelnen Phasen schreiben könnten, haben wir uns für einen kurzen Überblick entschieden:  

  • Forming: Das Team formiert sich. Neue Rollen, Tools und Arbeitsweisen treffen auf erste Zurückhaltung. Git-Repos werden angelegt, Slack-Kanäle gefüllt, aber noch vorsichtig.

 

  • Storming: Jetzt wird’s spannend. Unterschiedliche Codestile, Tool-Präferenzen oder technische Meinungen treffen aufeinander. Konflikte tun sich auf oder werden verdrängt.

 

  • Norming: Das Team findet einen gemeinsamen Rhythmus. Pair Programming, Branching-Strategien oder Retrospektiven etablieren eine Arbeitskultur.

 

  • Performing: Alle greifen nahtlos ineinander. Pull Requests laufen reibungslos, Wissen wird geteilt, Roadmaps greifen. Die Abteilung erreicht ein Hoch.

 

Einige Jahre nachdem Truckman das Modell veröffentlichte, fügte er noch eine fünfte Phase hinzu, das sogenannte „Adjourning“. Diese fünfte Phase der Teamentwicklung beschreibt das bewusste Auflösen eines Teams.

 

Führung: Jede Phase aktiv begleiten

Du führst ein IT-Team bzw. ein Software-Team? Dann lohnt es sich, jede Phase bewusst zu begleiten:

  • Forming: In der Anfangsphase eines Teams ist es entscheidend, Orientierung zu schaffen. Kickoff-Formate bieten einen strukturierten Einstieg und helfen dabei, gemeinsame Erwartungen zu definieren. Eine transparente Kommunikation sorgt dafür, dass alle Teammitglieder von Anfang an auf dem gleichen Stand sind und sich gut in ihre Rolle einfinden können.

 

  • Storming: In der Phase, in der sich erste Reibungen zeigen, ist ein sensibler Umgang mit Konflikten gefragt. Es gilt, Feedback aktiv zu ermöglichen und Räume für den offenen Austausch zu schaffen. Technische Entscheidungen sollten moderiert werden, ohne die Diskussion zu dominieren – so bleibt die Eigenverantwortung im Team erhalten.

 

  • Norming: Sobald erste Strukturen gewachsen sind, hilft es, gemeinsame Standards zu etablieren und sichtbar zu machen. Ein Team-Manifest, definierte Repositories und klare Coding-Guidelines schaffen Verbindlichkeit und fördern die Zusammenarbeit. Diese gemeinsamen Regeln stärken das Vertrauen und die Effizienz im Teamalltag.

 

  • Performing: In der Hochleistungsphase eines Teams steht die kontinuierliche Weiterentwicklung im Mittelpunkt. Mentoring-Programme, Co-Creation-Formate und regelmäßige interne Tech-Talks fördern nicht nur den Wissensaustausch, sondern stärken auch den Teamzusammenhalt. So bleibt das Team lernfähig und innovativ.

Die Gruppendynamik in IT Abteilungen entsteht nicht in einem „Vakuum“. Sie lässt sich nicht einfach „managen“ oder verwalten wie ein Projektplan oder ein Backlog. Stattdessen braucht es eine aktive Gestaltung. Wer Teams lediglich administriert, schöpft ihr Potential nicht aus.

Es geht darum, gezielt Räume zu schaffen: für Austausch, Entwicklung und Zusammenarbeit. Eine gut gestaltete Gruppendynamik in IT Abteilungen fördert Vertrauen, Motivation und Leistung. Sie ist der Motor für langfristigen Erfolg, vor allem in anspruchsvollen Software-Projekten.

 

Gruppendynamische Stolpersteine in der Praxis

Auch eingespielte IT-Teams geraten ins Stocken: durch Wissensinseln, konfliktscheue Kommunikation oder verdeckte Machtstrukturen. Wenn nur Einzelne das Kernsystem kennen, entstehen Abhängigkeiten. Feedback wird gemieden, Konflikte unterdrückt.

Doch Gruppendynamik braucht Reibung, keine Harmonie. Führung heißt nicht Kontrolle, sondern Gestaltung. Es geht darum, Klartext zu fördern, Verantwortung zu teilen und Raum für Entwicklung zu schaffen. One-on-Ones, Pairing und transparente Entscheidungen bringen Bewegung.

Ein Coaching-Mindset ersetzt Mikromanagement. Wer fragt statt anordnet und zuhört statt durchsetzt, bringt Teams ins echte Performing. Gruppendynamik in IT-Abteilungen ist kein Zufall. Sie entsteht durch Haltung, Vertrauen und den Mut, loszulassen.

 

Die Gruppendynamik in deinem Software Team ist irgendwie „off“?

Kontaktiere Robert und finde eine Lösung, die zu euch passt.